Im Herzen Rajasthans, umgeben von Wüste und trockenen Hügeln liegt der kleine Ort Pushkar. Die Strahlen der Wüstensonne spiegeln sich auf der klaren Oberfläche des heiligen Sees in der Mitte des Städtchens. Er ist gesäumt von Ghats an denen Pilger Bäder nehmen und Taubenschwärme wie auf Kommando Richtung Himmel fliegen. Jeden Morgen und Abend schallen von hier aus die Pujas (Gebete) mit Trommeln und Gesängen durch den Ort. Hier sind wir nun seit einer Woche.
Nach Varanasi haben wir uns Richtung Westen aufgemacht. Unser erster Halt war Khajuraho. Dort konnten wir alte Kamasutratempel bestaunen, die oft als die schönsten Tempel Indiens bezeichnet werden. Die feinen und sehr sinnlichen Verzierungen haben Claudius dann leider so sehr mitgenommen, dass er anschließend 3 Tage lang mit hohem Fieber und Brechdurchfall im Zimmer lag. Vorher haben wir es allerdings noch geschafft auf die indische Kirmes zu gehen und sogar eine Fahrt auf dem Breakdance – das so aussah als sei es schon gut 30 Jahre alt – riskiert. Aufgrund der vielen aufdringlichen Schlepper und Shopbesitzer haben wir es aber keinen Tag länger in der kleinen Stadt ausgehalten. Sobald es Claudi besser ging, haben wir uns also in den nächsten Bus…und den nächsten…und den nächsten…und den nächsten gequetscht, bis wir nach 15 Stunden knapp 600 km weiter in Bundi waren.
Die kleine Stadt ist genauso, wie man sich Rajasthan vorstellt. Alte blaue und in anderen pastellfarben gestrichene Häuser. Ein riesiges Fort mit Palast auf dem angrenzenden Berg. Mopeds, die mit zig kupfernen Milchkrügen beladen sind. Müllfressende Ziegen und Wildschweine am Straßenrand. Wir haben in einem wunderschönen Haveli, einem weitläufigen, alten Haus mit traditionellen Wandbemalungen und Innenhof gewohnt und kamen uns fast vor wie in 1001 Nacht. Eines meiner Highlights war, als eine Frau uns zu sich auf einen Chai eingeladen hat. Als wir in ihrem Haus saßen – einem kleinen Zimmer für die ganze Familie – hat sie ununterbrochen laut und langsam in Hindi auf mich eingesprochen und wollte nicht wahrhaben, dass ich sie einfach nicht verstehe. Draußen vor der Tür hat sich eine Traube von Kindern und auch ein paar Erwachsenen gebildet, die neugierig und kichernd herein geguckt haben. Ich muss wirklich Hindi lernen!
In ein paar Tagen findet hier das Holi-Festival statt. In diesem Rahmen wurde hier in Pushkar bereits vor ein paar Tagen eine Straßenkreuzung abgesperrt und mit Teppich ausgelegt. An einer Seite wurde eine bunt verzierte Bühne errichtet. Etwas Vergleichbares wie das folgende Spektakel habe ich noch nie gesehen. Ein Schrein wurde mit Trommeln und Feuerwerk auf die Bühne geleitet. Anschließend gabs Livemusik von einer Band, die aus einem Keyboard und 5 verschiedenen Trommeln bestand. Der Platz hat sich so sehr gefüllt, dass am Ende bestimmt 10 Menschen auf einem Quadratmeter auf dem Boden saßen. Aus allen Fenstern und von den Dächern haben die Zuschauer gejubelt als die Götter auf die Bühne kamen. Der Affengott Hanuman, der Bananen in die Menge geworfen hat, Shiva mit echter Kobra, die hübsche Pavarti und die tötliche Kali haben ihre Geschichten zu einer Art traditionellem Drum&Base getanzt. Die Kostüme waren so bunt, glitzernd, pompös und die Schminke so farbenfroh und aufwendig, dass die Tänzer und Schauspieler tatsächlich übermenschlich aussahen. Kiloweise frische Blüten wurden wie Konfetti in die Menge geschmissen, bis alle Köpfe und die Bühne bedeckt waren. Ich glaube die ganze Stadt war zu diesem Konzert auf der kleinen Kreuzung versammelt, die Mädchen mit Schleifen im Haar und die Frauen in ihren feinsten Sarees. Es war ein echtes Event. Bunt, farbenfroh, ausgelassen und gleichzeitig spirituell. Einfach göttlich!
Nach Varanasi haben wir uns Richtung Westen aufgemacht. Unser erster Halt war Khajuraho. Dort konnten wir alte Kamasutratempel bestaunen, die oft als die schönsten Tempel Indiens bezeichnet werden. Die feinen und sehr sinnlichen Verzierungen haben Claudius dann leider so sehr mitgenommen, dass er anschließend 3 Tage lang mit hohem Fieber und Brechdurchfall im Zimmer lag. Vorher haben wir es allerdings noch geschafft auf die indische Kirmes zu gehen und sogar eine Fahrt auf dem Breakdance – das so aussah als sei es schon gut 30 Jahre alt – riskiert. Aufgrund der vielen aufdringlichen Schlepper und Shopbesitzer haben wir es aber keinen Tag länger in der kleinen Stadt ausgehalten. Sobald es Claudi besser ging, haben wir uns also in den nächsten Bus…und den nächsten…und den nächsten…und den nächsten gequetscht, bis wir nach 15 Stunden knapp 600 km weiter in Bundi waren.